Wechselrichter - 1980

In den 70/80er Jahren waren Stromausfälle besonders in den Wintermonaten häufig und sogar tagelang. Meine Anfang der 80er installierte Etagenheizung aus Forst nahm das oft sehr übel. Wenn das Feuer so richtig in Gang war, kochte sehr schnell der Überlaufbehälter leer, weil die Heizkreise ausfielen - die Umwälzpumpe ging ja ohne Strom nicht mehr. Da musste man schon oft das Feuer löschen, um Schaden am Heizkessel zu vermeiden. Besonders heimtückisch war das, wenn man nach ausreichender Brennstoffversorgung des Ofens außer Haus war und genau dann der Strom ausfiel. Dabei sind auch mal bei starkem Wind die Heizungsrohre im "luftigen" Fachwerkbau eingefroren.
Deshalb baute ich mir einen Wechselrichter, der aus einer Akkuspannung von 12V (Autobleiakku) die Netzspannung von 220V erzeugte. Damit konnte bei Netzausfall die Umwälzpumpe der Heizung weiter betrieben werden. Das machte jedoch nur Sinn, wenn auch in Abwesenheit der Wechselrichter bei Bedarf einschaltet.

Anfangs nutzte ich den Temperaturschalter der Etagenheizung, der den Wechselrichter nur einschaltete, wenn bei Netzausfall die Pumpe laufen müsste. Damit der Akku nicht unnütz entladen wird, schaltete der Wechselrichter bei Abschaltung der Umwälzpumpe durch den Temperaturschalter auch wieder aus.













Der Wechselrichter besteht aus einem quarzstabilisierten 50Hz-Generator, transistorisierten Treibern und tschechischen Leistungstransistoren KD502, die den Transformator aus einem Kern M102b mit entsprechender Bewicklung ansteuern. Die durch die Verlustleistung an den Leistungstransistoren entstehende Wärme wird durch großzügig dimensionierte Kühlkörper abgeleitet.
Ein netzgesteuertes Schütz sorgt für die Umschaltung von Netz- auf Notstrom und zurück.
Für Testzwecke wurde anstelle des Trafos M102b ein LL-Kern mit 400 Watt Leistung genutzt - ohne Probleme.

Später wurde das Gerät um einen Tiefentladeschutz und eine lastgesteuerte Ein-/Ausschalt-Automatik ergänzt.

Heutige Wechselrichter benutzen eine Technologie, bei der keine so großen und schweren Trafos mehr erforderlich sind. Außerdem stehen Power-MOSFETs als schnelle Schalter zur Verfügung, die eine geringere Verlustleistung und damit geringere Erwärmung mit sich bringen. Die Kühlung kommt mit weniger Volumen aus.